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Planung und Vorbereitung

Für das Jägerbataillon 25 (JgB25(KPE)), das erst Mitte Oktober aus einem Auslandseinsatz zurückkehrte, lautete die Devise: „Rasch Fahrt aufnehmen!“ – blieben de facto nur vier Wochen um den Verband nach sechs Monaten Auslandseinsatz auf eine Übung in der Kernaufgabe – Angriff nach Luftlandung – vorzubereiten. Vor allem logistisch aber auch im Bereich der Ausbildung eine besondere Herausforderung.Der Startschuss für die taktische Planung war der Erhalt des Einsatzbefehles sowie des ersten Detailbefehls für den Angriff in der 45. Kalenderwoche. Parallel dazu wurde in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten des Jagdkommandos die Ausbildung im Bereich des Sprungeinsatzes vertieft.

Aufmarsch

Ein wesentlicher Teil der Übung war der Aufmarsch der sogenannten „Core BG“, mit anderen Worten der Kampftruppen der EU Battlegroup und das Herstellen der Einsatzbereitschaft. Der Aufmarsch des JgB25(KPE) begann am 17.11.2019 aus Klagenfurt und wurde mittels Großraumbussen, Eisenbahn und Heeresfahrzeugen durchgeführt.Spätestens in der Ostarrichi Kaserne in Amstetten, die als Convoy Support Center (CSC) verwendet und betrieben wurde, waren die Kräfte des JgB25(KPE) endgültig in der Übung angekommen. Im CSC wurde die 4. Fallschirmjägerkompanie des Fallschirmjägerregimentes 26 (4./26) aus Deutschland aufgenommen. Die Fallschirmjägerkompanie wurde für die Dauer der Übung dem JgB25(KPE) unterstellt. Nach Reorganisation im CSC erfolgte noch am selben Tag ein gesicherter Marsch in den Fliegerhorst Brumowski, der gleichzeitig die Main Operating Base (MOB) für die weitere Einsatzführung bildete.

Vorbereitung Luftlandeeinsatz

Der Aufenthalt in der MOB stand für das Bataillon ganz im Zeichen der Vorbereitung für den Luftlandeeinsatz. Nach Befehlsausgabe für den Angriff und Planung der Luftlandung standen am 19.11.2019 um 0230 Uhr 120 Fallschirmspringer und 80 weitere Soldaten die für die Anlandung mittels Hubschrauber vorgesehen waren, einsatzbereit im Hangar. Um 0315 Uhr wurde der Luftlandeeinsatz aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse in der Landezone abgebrochen. Der vorgegebene Zeitpunkt für die Auftragserfüllung sollte aber dennoch gehalten werden.Innerhalb von 45 min erfolgte der Rückbau der Gepäckstücke und Türlasten, die Abgabe der Sprungausrüstung und das Herstellen der Marschbereitschaft mit Fahrzeugen. Anstatt dem Lärm einer C130 über Allentsteig, hallten daher die Motorgeräusche von MUNGO und Puch G durch den Morgennebel von Zwinzen.

Angriff und Üben am Truppenübungsplatz Allentsteig

Der Angriff auf Steinbach erfolgte abgesehen vom Anmarsch, wie geplant aus der präferierten Stoßrichtung aus Norden und konnte erfolgreich durchgeführt werden.Zur Befriedigung der Springerherzen absolvierten beide Fallschirmjägerkompanien am Nachmittag des gleichen Tages einen Fallschirmabsprung unter Einsatzbedingungen am Fliegerhorst Brumowski.Am Freitag bestand für das JgB25(KPE) eine weitere Möglichkeit den Angriff im Bataillonsrahmen zu üben. Für den zweiten Angriff auf Steinbach wurde bewusst eine andere Stoßrichtung (Variante 2 des Planungsverfahrens) gewählt und das Risiko des Überwindens einer freien Fläche unter Einsatz von Nebel in Kauf genommen. Auch an diesem Tag konnte der Auftrag erfüllt werden und das Angriffsziel in Besitz genommen werden.

Weiterer Übungsverlauf

Nach einer Übungsunterbrechung am Wochenende begann das JgB25(KPE) am Montag mit der Einsatzführung im Schutz eines Raumes im zugeordneten Verantwortungsbereich.Die 2./25 hatte hierbei den Auftrag das Schutzobjekt Steinbach zu schützen, die 4./26 wurde als Reserve bereitgehalten.Im Zuge der Erkundung von Riegelstellungen wurde durch die 4./26 ein Kfz der Rotkräfte gestellt und die Besatzung festgenommen. Die im Fahrzeug befindlichen Unterlagen und Pläne wurden sichergestellt und zwecks Auswertung dem Bataillonsstab zugeführt. Der günstige Informationsvorteil wurde unverzüglich ausgenützt und ein Planungsverfahren zum Angriff auf die zur Verteidigung eingesetzten Rotkräfte eingeleitet. Um 2130 Uhr führte die 4./26 einen erfolgreichen Nachtangriff durch und konnte den südlich eingesetzten Zug der Rotkräfte ohne eigene Ausfälle zerschlagen. Am letzten Übungstag wurde die 4./26 ein weiteres Mal zum Entsatz einer eigenen Patrouille, die in einen Hinterhalt der Rotkräfte geraten waren, eingesetzt. Auch diese Aufgabe bewältigten die Fallschirmjäger der 4./26 in gewohnt rascher und professioneller Art und Weise.Die letzten zwei Tage vor der Rückverlegung waren von Vorbereitung und Durchführung des „Distinguished Visitors Day“ geprägt. Hier wurde durch das JgB25(KPE) der Angriff eines Bataillons im urbanen Gelände unter realistischen Einsatzbedingungen demonstriert.

Resümee

Die EURAD 19 als größtes Übungsvorhaben des ÖBH im Jahr 2019 war mit Schwergewicht auf die Evaluierung OCC E&F des CSSBN ausgelegt. Das JgB25(KPE)stellte daher nicht die prioritäre Übungstruppe dar. Nichts desto trotz wurde uns ein hervorragender Übungsrahmen in einem durchaus komplexen aber hochinteressanten Szenario gestellt. Das Jägerbataillon 25 konnte diese Übung daher hervorragend nutzen um in der Kernaufgabe, dem luftbeweglichen Einsatz, wieder Fahrt aufzunehmen.

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