Übungen des Jägerbataillons 25

 

“Übung macht den Meister.” dieses Sprichwort gilt für alle/alles.

In den Ausbildungsphasen beim Jägerbatillon 25 werden wöchentlich Nachtausbildungen durchgeführt. Darüber hinaus werden monatlich Zugs- und Kompanieübungen durchgeführt.

Wenn die Abläufe in den Kompanien gefestigt sind, wird 1-2 mal im Jahr Großübungen im In- und Ausland mit verschiedenen Zielen geübt. Bei diesen Großübungen geht es vor allem um die Festigung der Abläufe auf Bataillonsebene und die Zusammenarbeit mit österreichischen, aber auch internationalen Kräften, die Integration von Force Multipliern und anderen artfremden Elementen in die eigene Truppe. Aber auch das Kennenlernen von anderen Armeen und deren Denkweise ist wesentlich für die Zusammenarbeit in zukünftigen Einsätzen.

Hier ein Auszug der wesentlichsten Großübungen seit 2005:

Dispute 2005:

Die Übung Dispute 2005 war die erste NATO Evaluierung eines österreichischen Bataillons zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft und Kompatibilität in einem NATO Verbund. Sie fand im Dezember 2005 am Truppenübungsplatz Bruck-Neudorf statt.

Das Szenario lehnte sich an die Lage im Kosovo an.

Teilgenommen hat das Jägerbataillon 25 mit einer Jägerkompanie vom Jägerbataillon 18 und des Aufklärungszuges des Sabsbataillon7

Es waren verschiedenste Aufträge gemäß den NATO-Vorgaben zu erfüllen. Ergebnis: In den überprüften Aufgabengebieten und des Zielkataloges international voll zusammenarbeitsfähig.

Quick Response 2006

Die Übung Quick Response September 2006 war eine internationale Übung in Belgien, an der die 3.Jägerkompanie/25 (KPE) teilnahm. Es nahmen 7500 Soldaten aus Zentral- und Westeuropa teil, somit war diese Übung die größte Europas in diesem Jahr.

Geübt wurde eine Angriffsoperation auf einen Agressor in einem okkupierten Nachbarstaat.

Auftrag war vorerst für die 3./25 (KPE) nach Lufttransport die Sicherung des Flughafens und somit des Einfließens der verbündeten Kräfte. Nach der  Reorganisation erfolgte der Marsch an die fiktive Grenze und die Feindkräfte wurden  im internationalen Verbund angegriffen.

Herausforderungen waren die langen Marschwege (Übungsgebiet war ganz Belgien) und die schnell wechselnden Situationen die rasche Entscheidungen forderten. Auch die Kampfkraft musste trotz anhaltender Belastung geregelt werden.

Ein Meilenstein in der Übungstätigkeit der 3./25(KPE)

Pacemaker 2007

Die Übungsserie Pacemaker dient neben dem Erhöhen der Einsatzbereitschaft zur Evaluierung von KPE Einheiten gemäß den NATO Richtlinien. Es wird die Kompatibilität und die Effektivität in einem internationalen (NATO-) Verbund beurteilt.

2007 nahm die 3./25(KPE) an dieser Übung Ende November/Anfang Dezember teil und wurde in allen Bereichen als interoperabel eingestuft und bewies damit den hohen Ausbildungsstand der Kompanie.

Das Szenario war ein internationales, der Übungsraum von St.Michael in der Steiermark bis zum Truppenübungsplatz Allentsteig.

Die zu bewältigenden Aufträge streckten sich von normalen Sicherungsaufgaben inklusive Checkpoint- und Patrouillenbetrieb bis hin zu Angriffs- und Verteidigungslagen mit und ohne Luftlandung.

Pacemaker 2008

Einmal von der anderen Seite lernten die Soldaten des Roleplayer-Zuges eine Großübung kennen. Als Gegner der zu evaluierenden Task Force 18 waren sie die Beübenden und konnten das Führungsverfahren des Gegenübers kennenlernen. Ein neuer Eindruck, der  in die zukünftigen Übungen und Einsätze Einfluss haben wird.

Safe Return 2011

Safe Return bezeichnet eine Übungsserie der sogenannten Airborne Community.  Das Kommando Luftunterstützung, das Jagdkommando und das Jägerbataillon 25 bereiten sich in dieser Übungsserie auf gemeinsame Einsätze vor. Wesentlich dabei ist das gegenseitige Kennenlernen, die Abstimmung der Verfahren aller drei Beteiligten und die Einsatzvorbereitung auf Szenarien, die  die Airborne Community erwarten können.

Die Übung 2011 fand in Linz/Hörsching sowie in Langenlebarn statt. Der Auftrag des Jägerbataillons 25 war es, einen Flugplatz in einem Konfliktstaat gemeinsam mit dem Jagdkommando zu sichern. Die Soldaten des Jagdkommandos führten in weiterer Folge eine Evakuierung von Personen durch.

Kopie (2) von Steinberger Attacke 15 12 11 Bleiburg359

Decisive Engagement 2011:Steinberger Strassensperre 14 12 11 Bleiburg020

Die Evaluierungsübung Decisive Engagement war der erste große Meilenstein in der Aufstellung des Jägerbataillons 25 als Task Force 25. Sie fand im Dezember 2011 im Raum Klagenfurt/Unterkärnten statt.

Szenario war die Erzwingung eines internationalen Mandates in einer krisengebeutelten Provinz.

Aufgaben waren das Beziehen des Einsatzgebietes, die Vorbereitung und Durchführung einer offensiven Operation zur Schaffung von Tatsachen gegen die regulären Streitkräfte des verfeindeten Nachbarstaates. Übungsgegner war das Jägerbataillon 18. Unterstützt wurde die TF25 durch die KPE-Kompanie des Panzergrenadierbataillons 35 aus Großmittel und einer Jägerkompanie des Jägerbataillons 18 aus St. Michael sowie Force Mulitplier wie EOD, Flieger- und Fliegerabwehr, Kampfpanzer usw.

Highlights waren das Übersetzen der Drau gefechtsmäßig und der finale Angriff im Raum Wolfsberg Süd im freien Gelände.

SteinbergerBehördentag 13 12 11 Bleiburg210 SteinbergerBehördentag 13 12 11 Bleiburg204

Steinberger-211

Amadeus 2012

Im Mai 2012 fand die Übung Amadeus 2012 statt. die Übungsziele ähnelten denen der Übungsserie Safe Return, da die Airborne Community  zum gemeinsamen Üben zusammentraf.

Ausgehend von den Heimatgarnisonen der Airborne Community wurde der Marsch unter Einsatzbedingungen in eine sogenannte Forward Operating Base durchgeführt und dort die Vorbereitungen für eine kombinierte Evakuierungsoperation durch die Fliegerkräfte, das Jagdkommando und das Jägerbataillon 25 durchgeführt. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt wurde innerhalb der Airborne Community wesentlich erhöht, die Abläufe gefestigt.

Die abschließende “Airborne Community Party” wird wohl jedem Gast ein Leben lang in positiver Erinnerung bleiben.

Colibri XLVI 2013

SONY DSC

Colibri steht für eine internationale Übungsserie der Luftlandetruppen in Deutschland. Erstmalig nahm eine “misson tailored” Fallschirmkompanie mit Masser bestehend aus Sodlaten des Jägerbataillons 25 und des Jagdkommandos an dieser Übung teil. Insgesamt ca. 1000 Soldaten und Zivilisten aus Frankreich, Deutschland und Österreich übten den Angriff nach Luftmarsch/Luftlandung/Fallschirmabsprung über insgesamt 72 Stunden ohne Anschlussversorgung.

SONY DSC

In der ersten Phase der Übung in Saarlouis wurde die Formierung der internationalen Übungstruppe und das Angleichen des Ausbildungsstandes, vor allem in Hinblick auf die Luftfahrzeuge durchgeführt.

SONY DSC

Danach erfolgte die Gefechtsübung deren zentraler Bestandteil war, nach Luftmarsch über 800km an die polnische Grenze, dort einen Angriff im urbanen Umfeld ohne Anschluss an Infrastruktur durchzuführen. Die Gepäcklasten waren bei jedem Sodlaten mindestens 30kg, da selbst das Wasser für die gesamte Phase mitgeführt werden musste.

SONY DSC

Als Abschluss fanden noch Zugsgefechtsschießen der beiden fallschirmbeweglichen Jägerzüge statt. Hier ist zu bemerken, dass an diesem Schießplatz keine Einschränkungen bezüglich des Baumbestandes gegeben waren und somit ein einmalig realistisches, fast freies Schießen mitten im Wald möglich war.

Bemerkenswert ist der logistische Aufwand der Versorgungsteile des Bataillons, die in Stationen Transporte und Verlegungen über 2500km zu bewältigen hatten, auch dies war eine einmalige Leistung und man gewann wesentliche Erfahrungen.

Ein Dank an die Luftlandebrigade 26, die uns bei dieser Übung so toll unterstützt hat.

bilder Fallschirm, Herkules, Gefecht

Safe Return 2013

Anton Teppan (15) Im September 2013 übte die Airborne Community wieder einaml die Zusammenarbeit. Übungsraum war das Dreieck Linz-Tulln-Allentsteig. Besonders bei dieser Übung war, dass sich der Luftverband nicht bei der Truppe befand, sondern erst über fast 200km anmarschieren musste vor Auftragserfüllung. Dies machte die gesamten Planungen schwieriger, brachte aber auch eineigen Erfahrungsgewinn fürr alle Beiteiligten am Planungsverfahren.

Anton Teppan_6Die Ausbildungsziele glichen denen der Vorjahre (Amadeus2012 und Safe Return 2011). Trotzdem gewannen vor allem die neuen Soldaten des Jägerbataillons 25 viele neue Erkenntnisse.

Anton Teppan (5)Das Szenario war wieder eine internationale Evakuierungsoperation, bei der das Jägerbataillon 25, im speziellen die 2.Jägerkompanie ihre Fähigkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Jagdkommando und dem Komando Luftunterstützung verbessern konnte. Wie immer eine gute und positive Erfahrung.

Combined Resolve 2014/2 (Mai 2014)

Combined Resolve steht für eine Übungsserie der US-Streitkräfte zur Einsatzvorbereitung und Evaluierung amerikanischer Truppen für Einsätze. 2014 wurde im Zuge dieser Übung eine amerikanische Brigade auf den Afgahanistaneinsatz vorbereitet. Es nahmen 16 Nationen mit insgesamt 5000 Soldaten an der Übung am amerikanischen “Joint Military Trainings Center” in Hohenfels (GER) teil. Das Jägerbataillon 25 war mit allen befüllten Zügen bei der Übung und stellte sich der Herausforderung.

Unterstützt durch Kampfkraftverstärkern wie Flieger, Steilfeuerelementen und verstärkt mit einer US-National-Guard-Kompanie und einer bulgarischen Infanteriekompanie sowie internationalen Stabsteilen hatte das Bataillon die Provinzhauptstadt “Agjabadi” zu sichern und gegen Angriffe von regulären und irregulären Kräften zu verteidigen. Diese waren einerseits  Rollendarsteller (ehemalige Spezial Forces Angehörige), andererseits  eine rumänisch/amerikanischen mechanisierten Brigade .

In den ersten beiden Wochen wurden vorbereitete Ausbildungen und Mini-Exercises durchgeführt um die Übungsabläufe einzuspielen. Alle Versorgungs- und Führungsaktivitäten wurden real dargestellt und bis zum Abschluss aller Maßnahmen durchgeübt. Dies war eine einmalige Erfahrung für alle Übungsteilnehmer.

Die Hauptübungsphase ging über 8 Tage mit nur einer kurzen Gefechtspause in der Versorgungsmaßnahmen und Kampfkrafterhaltung durchgeführt wurde.  Jede Aktion wurde von Beobachtern/Trainern überwacht, einsatzerfahrene amerikanische Soldaten, welche ihre Erfahrung weitergaben und den Ablauf kontrollierten. Jede Aktion wurde nachbesprochen, so konnten die Soldaten aller Ebenen wichtige Erkenntnisse gewinnen. Außerdem war die Provinzhauptstadt Agjabadi durchgehend von 40-50 rollendarstellern bewohnt, das eigene Verhalten hatte direkten Einfluss auf den Übungsverlauf.

Zum Abschluss der Übung gab es eine umfangreiche Nachbesprechung auf Kompanie und Bataillonsebene, die in dieser Form noch nicht erlebt wurde.

2017 ORF Zertifizierung und NATO Evaluierung Level 2:

Diese Übung und die folgende Bereitstellung als Reservebataillon für den Kosovo stand unter dem Vorzeichen einer ca. 18 monatigen Vorbereitung, vor allem im logistischen und Führungsunterstützungsbereich.

Bei der Übung selbst in Altmark (Deutschland), gemeinsam mit einer ORF-Kompanie des Aufklärungsbataillons 104 inklusive Stabsteilen, wurde die Führungsfähigkeit unter schwierigen Bedingungen unter Beweis gestellt. Wesentliche Erkenntnisse durch die Zusammenarbeit mit unseren deutschen Kameraden wurden gewonnen und wirken bis heute nach.

EURAD 2019:

Direkt nach dem Auslandseinsatz im Kosovo, ohne viel Vorbereitung nahmen wir an der EURAD 2019 als geschlossenes, verstärktes Bataillon teil. Wenn auch nur als Roleplayer für die zu evaluierende “Main training audience” waren, haben wir doch ein gutes Umfeld  zum Üben gefunden. Besonders durch die Zusammenarbeit mit unseren deutschen Fallschirmjäger-Kameraden konnten wir vitales Wissen um das Wesen und Wirken von Fallschirmjägern gewinnen.

SEL 2

Im Oktober 2020 wurden wir bei der SEL 2 (Selbst Evaluierung Level2) evaluiert und konnten so unsere Einsatzbereitschaft auf ein neues unter Beweis stellen. Die Übung fand in Allensteig statt, alle Kompanien, bis auf die 1. Jägerkompanie, waren an dieser Übung beteiligt.

“NATO Evaluierung Level 2” erfüllt: “Combat Ready” für internationale Einsätze

Allentsteig, 26. November 2021  – Diese Woche trainierten Soldatinnen und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres am Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich eine “Offensive Operation”. Da Österreich ein leichtes Infanteriebataillon (“light Infantry Battalion”) für Einsätze im Ausland eingemeldet hat, stand die “NATO-Evaluierung Level 2”, unter Leitung des Kommandos der 7. Jägerbrigade, am Dienstplan.

Überprüfung für internationale Einsätze

40 international zertifizierte Evaluatoren des Bundesheeres sowie aus Deutschland, Schweden und Serbien überprüften mit Checklisten nach NATO-Standards, ob das vom Jägerbataillon 25 geführte Infanteriebataillon für weltweite Einsätze bereit ist. Unterstützt wurden die Klagenfurter Fallschirmjäger dabei von Kaderpräsenzsoldaten fast aller österreichischer Verbände sowie von Soldaten des Fallschirmjägerregimentes 26 aus Deutschland.

Das Trainingsszenario

Für die Soldaten galt es zahlreiche Aufgaben, die es auch bei Auslandseinsätzen zu bewältigen gilt, zu erfüllen. Vor allem beim Häuserkampf, beim Errichten und Betreiben von “Checkpoints” bei Patrouillentätigkeiten, bei der Bewältigung von Demonstrationen sowie bei der Sicherung von Konvois oder der Minensuche und deren Entschärfung waren die österreichischen und deutschen Soldatinnen und Soldaten des “Multinational Battalion 7” gefordert.

Auftrag erfüllt: “Combat Ready” für internationale Einsätze

Unter den Augen eines internationalen NATO-“Monitoring-Teams” wurde das gesamte Bataillon hinsichtlich der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft sowie der taktischen Einsatzführung überprüft. Die Soldatinnen und Soldaten erfüllten diesen Auftrag erfolgreich. Mit dem Gesamtergebnis “Combat Ready” erfüllt nun das Klagenfurter Luftlandebataillon die hohen militärischen Standards für Einsätze im Ausland.

Erfahrung und Kompetenz für Auslandseinsätze

“Das ‘light Infantry Battalion’ konnte unter internationaler Beobachtung eindrucksvoll unsere Erfahrung und Kompetenz für Einsätze im Ausland unter Beweis stellen,” sagte der Kommandant der 7. Jägerbrigade und Übungsleiter, Brigadier Horst Hofer. Sehr stolz sei er auf die Leistungen seiner Soldatinnen und Soldaten, die bei diesem 14-tägigen Einsatztraining viel Neues dazu gelernt haben und weiter zielgerichtet daran arbeiten, ihre Einsatzbereitschaft zu verbessern.

“Closing Ceremony”

“Besonders möchte ich mich bei allen Verbänden des Österreichischen Bundesheeres sowie bei unseren deutschen Kameraden der Luftlandebrigade 1 bedanken, die wesentlich zum Erfolg dieser Übung beigetragen haben”, so Hofer bei seiner Ansprache im Rahmen der “Closing Ceremony” im Lager Kaufholz am Truppenübungsplatz Allentsteig.

Quelle: bundesheer.at