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Die Ursache – Eine Flüchtlingsbewegung ungeahnten Ausmaß auf und über österreichisches Staatsgebiet.

Der Anlass – die Assistenzanforderung des BM.I zum Zwecke des Einsatzes des österreichischen Bundesheeres im Rahmen eines sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes zur Unterstützung der Exekutive bei der Gesamtaufgabenbewältigung im Umgang mit hilfs- und schutzbedürftigen Fremden (hsF).

Die Antwort – Das Jägerbataillon 25, als einziges rasch verfügbares Manöverelement des österreichischen Bundesheeres wurde am 14. September 2015 alarmiert.

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Am 15. September 2015 bekam die Stabskompanie, zeitgleich mit den anderen Kompanien des Bataillons, im Rahmen einer Befehlsaufgabe den Auftrag zum Herstellen der  Marschbereitschaft.

Nach Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen erfolgte nach einer Kompaniebefehlsausgabe um 2015 Uhr des selbigen Tages die Verlegung ins Burgenland in die Uchatius Kaserne in Kaisersteinbruch.

Nach erfolgter Zuweisung des Bataillonsversorgungsraumes am Truppenübungsplatz Bruckneudorf und durchgeführter Erkundung mit bester Unterstützung aller Verantwortlichen des Truppenübungsplatzkommandos stellte die Stabskompanie die Versorgungsfähigkeit her. Parallel erfolgte der Auftrag im Rahmen der Zweitrollenfähigkeit zur Bildung von Crowd and Riot Control (CRC) fähigen Reservekräften für den Einsatz am Grenzübergang Nickelsdorf, wobei hier der Fernmeldezug den Kern dieser Kräfte stellte.

Nicht unerwartet erfolgte aufgrund des doch erheblichen Zustromes von hsF am Grenzübergang Nickelsdorf der Einsatz von Reservekräften der Stabskompanie zur Unterstützung der bereits vor Ort eingesetzten Jägerkompanie bzw. Grenadierkompanie.

Dabei wurde die wesentliche Leistung der Stabskompanie, die Versorgung innerhalb des JgB25 sicherzustellen, nicht vernachlässigt. Dies umfasste das

Bereitstellen von Versorgungsgütern (Zelte, Container, Munition, Bekleidung/Ausrüstung, Sanitätsmaterial), das Abstellen von Versorgungselementen (Feldküchentrupps),  die Durchführung von Transportaufgaben aller Art (Burgenland – Niederösterreich – Salzburg – Wien), welche durch die Soldaten des Versorgungszuges durchgeführt wurden.

Die Verstärkung der am Grenzübergang eingesetzten Kompanien mit Notfallsanitätertrupps und Rettungssanitätern der Notarztgruppe zur Durchhaltefähigkeit rund um die Uhr bzw. die Sanitätsversorgung aller Soldaten des Jägerbataillons 25, abgestützt auf die truppenärztliche Ambulanz, durch Teile der Ambulanzgruppe des Sanitätszuges – oder die Instandsetzungs- und Bergeaufgaben, abgestützt auf die militärische Infrastruktur der Benedek-Kaserne, durch Kräfte des Instandsetzungszuges.

00091.MTS.Standbild001Nachdem sich die Migrationsroute Richtung Spielfeld verlagerte, wurden das Bataillonskommando und die Stabskompanie am 39. Einsatztag herausgelöst.  Aufgrund der österreichweiten Umgliederung der Assistenzkräfte verlegte die Stabskompanie am 23. Oktober zurück nach Klagenfurt um sich dort als Reserve bereitzuhalten.

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Nach kurzer Unterbrechung (zwei Tage) wurde die Stabskompanie am 26. Oktober 2015 wiederum alarmiert, um als Assistenzkompanie, unterstellt dem Militärkommando Salzburg, die Auftragserfüllung gemäß den Vorgaben der dortigen Landespolizeidirektion zu erfüllen.

Die Aufnahme und Unterbringung erfolgte in der Schwarzenbergkaserne. Ich möchte an dieser Stelle dem Militärkommando Salzburg für die ausgezeichnete Unterstützung und Führung  meinen Dank aussprechen. Nach erfolgter Koordinierung mit dem Einsatzabschnittkommandanten Ordnungsdienst der LPD, erfolgte der Einsatz der Stabskompanie im Schulterschluss mit der bereits eingesetzten Kampfunterstützungskompanie am Hauptbahnhof in Salzburg. Die Auftragserfüllung  war dabei auf die Unterstützung der Exekutive und zivilen Behörden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ausgerichtet. Hauptaufgabe der eingesetzten Soldaten war der Ordnungsdienst beim Verbringen von hilfs- und schutzbedürftigen Fremden(hsF) aus ankommenden Bussen und Zügen vom Hauptbahnhof in die Notunterkunft Tiefgarage bzw. die Sicherung der Eingänge zu der Notunterkunft. Nach Schließung dieser Notunterkunft Tiefgarage wurde die Stabskompanie nach knapp drei Wochen Einsatzdauer herausgelöst um in weiterer Folge als neue Reserve wieder eingesetzt zu werden.

Eine Woche früher als geplant, erfolgte für viele Soldaten die Ablöse der Kadereingreifkräfte-Kompanie (KEKKp) 4. Panzergrenadierbrigade mit 29. Dezember 2015, in der Heimat Kärnten.

Somit wurde wieder die Ass-Schleife angelegt. Der Auftrag war die Unterstützung der Polizei im Einsatzabschnitt Grenze.

Dabei erfolgte der Einsatz entlang der Südgrenze zu Slowenien, wo Soldaten der Stabskompanie die Polizei bei der Durchführung von stationären und mobilen Kontrollen an den Grenzübergängen unterstützten. Mit 2. Februar 2016 erfolgte die Ablöse durch die 2. Jägerkompanie des Jägerbataillons 25.

Fazit

Die Erfüllung von Versorgungsaufgaben und die Fähigkeit zur Zweitrolle als Ordnungseinsatzkraft bzw. Assistenzkompanie verlangt von den verantwortlichen Teileinheitskommandanten und Kommandanten der Ebenen Gruppe und Trupp, eine äußerst hohe Führungskompetenz (von Soldaten), um bei einer Lageänderung im Sinne der Absicht des Kommandanten handeln zu können.

 

Major Mario Künstl

Kommandant Stabskompanie Jägerbataillon 25

 

 

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