Aufgrund seiner Fachkenntnisse und Fertigkeiten ist Wachtmeister Roman Quero Mitte 2015 angefordert worden, um das österreichische Kontingent in Zentralafrikanischen Republik a zu unterstützen. Nach persönlicher und dienstlicher Beurteilung der Lage verlegte er nach kurzer Einsatzvorbereitung mit Mitte September nach Zentralafrika um dort seinen Beitrag zu leisten. Hier sein Kurzbericht:
Ich befinde mich als einer von vier österreichischen Bundesheersoldaten seit 22 September 2015 in der Mission „EUMAM RCA“ (Military Advisory Mission in the Central African Republic) in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. Österreich ist dort Teil einer EU-Beratermission, die aus 60 Soldaten unter Führung Frankreichs besteht. Die EU-Mission ist vorläufig für ein Jahr geplant.
Wir arbeiten dazu eng mit der VN-Mission United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic (MINUSCA) und den “Armed Forces of the Central African Republic“ (FACA) zusammen.
EUMAM befindet sich im Camp “MOANA Ucatex”. Weiters im Camp stationiert sind 500 UNO Soldaten aus dem Kongo, Ägypten, Pakistan und Nepal.
Ich befinde mich in der Abteilung Real Live Support (RLS). Wir sind für den Bereich EUMAM im Camp „MOANA Ucatex“ und den Fuhrpark zuständig. Meine Aufgabe ist es, den mannigfaltigen Fuhrpark zu bewirtschaften und als Kraftfahrer alle denkbaren Transportaufgaben wahrzunehmen. Schwergewicht hierbei ist die Einteilung der Kraftfahrer und die hochwertigen Fahraufträge, die sich nur schwer mit einer Fahrt in Österreich vergleichen lassen.
Die Maßnahmen der Force Protection gehören selbstverständlich dazu, hier denkt man keine Sekunde über ein Herabsetzen des Dress Codes nach. Meine Aufgabe hat den positiven Effekt, dass ich sehr viel in Bangui unterwegs bin und dadurch sehr viel Kontakt zur Bevölkerung habe. Ich habe in den letzten Monaten positive so wie negative Erfahrungen mit der Zentralafrikanischen Bevölkerung gemacht. Im Großen und Ganzen, das Land ist einfach anders. Man darf nicht vergessen, dass es zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Das Verlassen des Camps ist dennoch ohne Kugelschutz nicht erlaubt und auch nicht ratsam.
Zum Klima kann ich nur eines sagen: Heiß!! Zurzeit befinden wir uns in der Trockenperiode, die von Ende November bis Anfang April dauert. Es gibt Tageshöchstwerte im Schatten von über 40 Grad Celsius. Man gewöhnt sich allerdings schnell daran.
So schön und exotisch dieser Einsatz auch ist, muss man natürlich jederzeit für eine Eskalation der Lage gerüstet sein, wie wir Ende September live miterleben mussten. Ohne Zweifel werde ich eine Menge Erfahrung, von anderen Nationen und vom Einsatz selber mit nach Hause nehmen.
Zusammengefasst eine unglaubliche Erfahrung, die mein weitere berufliches und privates Leben prägen wird.
Stabswachtmeister(temporär)
Roman Quero
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